Georgien

Freitag, 23. Februar 2007

Der andere Blick

Ein Vormittag bei Saloumeh Surabischwili, Aussenministerin der Regierung Saakaschwili 2003-2004 und vorher franzoesische Diplomatin brachte uns einen anderen Blick auf die Politik der Regierung. Surabischwili beschrieb die Effekte der Privatisierungspolitik, die Korruption auf hohem Level, die Struktur des Mediensystems und wie die Regierung fuer die Regionalwahlen die Gesetze geaendert hatte, um ihren eigenen Wahlsieg abzusichern. Mit nuechernem Blick betrachtete sie auch die Situation in Abchasien: Erst solle man etwas fuer die Fluechtlinge im Land tun, dann koenne man sich Massnahmen fuer Abchasien ueberlegen. Russland werde schreien, aber Russland sei schwach. Fuer die Regierung aber seien die Fluechtlinge ein Werkzug um von ihrem eigenen Versagen abzulenken.

Den Nachmittag verbrachten wir in einer Integrationsschule in Rustawi. Wir wurden aufs Herzlichtste willkommen geheissen, es gab eine fantastische Tanzvorfuehrung und wir konnten dem Unterricht beiwohnen. Die Schule ist derzeit zur Privatisierung ausgeschrieben, das Finanzministerium will dafuer 300.000 Dollar. LehrerInnen in der Schule verdienen im Monat 44 Lari, etwa 50 Dollar. Ein kasachischer Investor interessiert sich bereits.

Donnerstag, 22. Februar 2007

Georgien andersrum

Nach dem vorgestrigen Abchasien-Erlebnis gestern eines der anderen Art im Bad von Tblissi. Das Bad in Tblissi ist ganz offensichtlich der zentrale Cruisingtreffpunkt der Stadt.

Ansonsten haben wir gestern am Pantheon das Grab von Stalins Mutter besucht und am Bahnhofs-Markt eingekauft. Und heute haben wir die Kaukasus-Post besucht, die deutschsprachige Zeitung Georgiens, und dabei sind wir draufgekommen, dass Innsbruck, die Partnerstadt von Tblissi nicht einmal ein Abo der Zwei-Monats-Zeitung hat. Der ehemalige KP-Postminister hat und anschliessend noch von der Geschichte der Firma Siemens in Georgien erzaehlt, davon tippe ich aber gern ein anderes Mal mehr.

Dienstag, 20. Februar 2007

Abchasien zum Ersten

An der Universitaet von Tblissi erhalten wir heute die erste Lektion ueber Abchasien. Ein Professor fuer internationales Recht erklaert uns, dass Abchasien immer schon ein Teil Georgiens gewesen sei und keine nationale Minderheit das Recht habe, die territoriale Integritaet eines Landes zu verletzen. Er will Georgien zu einer asymmetrischen Foederation umbauen, in der Abchasien und Adscharien Autonomierechte erhalten, genauso wie Suedossetien, aber nicht Armenier oder Aserbaidschaner. "Was soll man tun mit der grossen braunen Baeren" bringt er seinen Aerger ueber die russische Politik zum Ausdruck. Von "Russifizierung" ist da die Rede und von ethnischer Saeuberung, und dass ein Referendum in Abchasien auch die gefluechteten 250.000 Georgier mit einbeziehen muesse. Mein Bild ueber den Konflikt ist komplexer, aber nicht wirklich klarer geworden.

Montag, 19. Februar 2007

In Tblissi

Vorgestern sind wir in Georgien angekommen. Fruehmorgens am Flughafen in Tblissi gelandet und ueber den neu benannten George W. Bush Highway in die Stadt hereingefahren, an den Arbeiterschliessfaechern vorbei, wie jemand zu recht bemerkt hat. Ein zentraler Boulevard wurde kuerzlich nach dem Praesidenten von Aserbaidschan benannt - von denen bekommen wie Gas - hat unsere Fuehrin Leila erklaert.

Unser Hotel Kartli liegt undweit vom Rustaweli Prospekt, und hier schreibe ich nun auch aus einem Internet Cafe.

Gestern abend hatten wir in einem Restaurant reserviert, die Reservierung war aber ploetzlich hinfaellig, als eine lokale Prominenz offenbar auch in dem Restaurant speisen wollte und Polizei das Gelaende abgeriegelt hat und uns bedeutet hat, doch besser mit etwas Abstand zu warten. Das sei ein Teil der georgischen Realitaet hat Eteri gemeint.

Ansonsten haben wie bisher vor allem Sightseeing gemacht. Kreuz-Kloster, Mzcheta und natuerlich Tiblissi, von Zioni- ueber Davidskirche bis zu den Schwefelbaedern. Und jetzt geht es gleich in Richtung Universitaet zu einer Diskussion ueber Separatismus in Westeuropa und im Kaukasus.

Samstag, 10. Februar 2007

Auf nach Georgien!

Nur mehr eine Woche, und es geht auf nach Georgien, auf politikwissenschaftliche Exkursion unter der Leitung von Prof. Jörg Becker. Wir haben ein super-spannendes Programm, aber davon schreib ich demnächst mehr.

Erst einmal für alle, die sich dafür interessieren:
Aktuelle Nachrichten aus Georgien (Englisch):
http://www.civil.ge/eng/

Nachrichten aus Georgien (Deutsch):
http://www.georgien-nachrichten.de

Und in der Wikipedia kann man sich sowieso immer allgemein informieren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Georgien

Inzwischen habe ich auch eine lesbisch-schwule Organisation aus Georgien gefunden:
http://inclusive-foundation.org/

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