Arme Studis?
Leserbrief Die NEUE 28.1.2007
Nicht alle Studiosi sind wirklich arm
Was auf den ersten Blick ganz vernünftig scheint, ist nicht ganz nachvollziehbar. Wenn der Innsbrucker Jung-Gemeinderat Gebi Mair billige Busse für Studenten fordert, hat er die letzten Jahre verschlafen oder erfindet die Welt neu. Sonst müsste er wissen, dass man den Blinden die Freifahrt in den Öffentlichen in Innsbruck gestrichen hat.
Trotz Zusicherung des damaligen Bürgermeisters Herwig Van Staa, diese Sache wieder in Ordnung zu bringen, haben die Blinden ihre Freifahrtennicht zurück bekommen.
Wenn Gebi Mair nun für die Studenten Ermäßigungen will, dann ist das in Ordnung, wären da nicht die Blinden, denen man mit Einverständnis der Grünen die Freifahrten nicht mehr gönnte. "Nicht alle Blinden sind arm" lautete damals das Grüne Credo. Also sei es mir gestattet, den Gedankena ufzunehmen und zu sagen: "Nicht alle Studenten sind arm!"
Manfred Kremsner
"Der Pradler"
Ich habe ihm darauf geantwortet
Lieber Manfred Kremser,
danke für Ihren Leserbrief in der NEUEN.
Viele Studierende verlieren derzeit unverschuldet ihre Familienbeihilfe. Zum Beispiel, weil sie in überfüllten Uni-Seminaren keinen Platz bekommen und deshalb nicht in Regelstudienzeit studieren. Das heißt, dass sie nicht viel
Geld haben und trotzdem keine Familienbeihilfe bekommen. Da ist es nur gerecht zu sagen: Wer 700 Euro Studiengebühr im Jahr zahlt, der soll zumindest billiger mit dem Bus fahren können.
Die Studierdenden in Innsbruck wurden vom Rektorat der Uni mit einer plötzlichen Verteilung ihrer Universität über die ganze Stadt konfrontiert. Auch wenn man sich eine Wohnung in Geiwi-Nähe gesucht hat, dann muss man jetzt plötzlich durch die ganze Stadt fahren und braucht dafür ein Öffi-Ticket. In dieser besonderen Situation finde ich es nur gerecht, wenn alle Studierenden Zugang zum ermäßigten Studi-Ticket bekommen.
Ich bin gerne bereit, zu diskutieren, ob auch Blinde billiger mit dem Bus fahren können sollen, und ich würde meinen: Ja. Einen Einkommensnachweis beim Kauf von Tickets vorlegen zu müssen, halte ich für erniedrigend. Öffentlicher Verkehr muss leistbar sein und trägt zur selbstbestimmten umweltfreundlichen Mobilität bei. Das gilt für Studierende genauso wie für Blinde.
Meint
Gebi Mair
Gemeinderat Die Grünen
Leserbrief von Manfred Kremsner in der NEUEN:
http://dieneue.at/epaper/epaper.htm?ausgabe=2007-01-30
Leserbrief von Gebi Mair in der NEUEN:
http://dieneue.at/epaper/epaper.htm?ausgabe=2007-01-31
Nicht alle Studiosi sind wirklich arm
Was auf den ersten Blick ganz vernünftig scheint, ist nicht ganz nachvollziehbar. Wenn der Innsbrucker Jung-Gemeinderat Gebi Mair billige Busse für Studenten fordert, hat er die letzten Jahre verschlafen oder erfindet die Welt neu. Sonst müsste er wissen, dass man den Blinden die Freifahrt in den Öffentlichen in Innsbruck gestrichen hat.
Trotz Zusicherung des damaligen Bürgermeisters Herwig Van Staa, diese Sache wieder in Ordnung zu bringen, haben die Blinden ihre Freifahrtennicht zurück bekommen.
Wenn Gebi Mair nun für die Studenten Ermäßigungen will, dann ist das in Ordnung, wären da nicht die Blinden, denen man mit Einverständnis der Grünen die Freifahrten nicht mehr gönnte. "Nicht alle Blinden sind arm" lautete damals das Grüne Credo. Also sei es mir gestattet, den Gedankena ufzunehmen und zu sagen: "Nicht alle Studenten sind arm!"
Manfred Kremsner
"Der Pradler"
Ich habe ihm darauf geantwortet
Lieber Manfred Kremser,
danke für Ihren Leserbrief in der NEUEN.
Viele Studierende verlieren derzeit unverschuldet ihre Familienbeihilfe. Zum Beispiel, weil sie in überfüllten Uni-Seminaren keinen Platz bekommen und deshalb nicht in Regelstudienzeit studieren. Das heißt, dass sie nicht viel
Geld haben und trotzdem keine Familienbeihilfe bekommen. Da ist es nur gerecht zu sagen: Wer 700 Euro Studiengebühr im Jahr zahlt, der soll zumindest billiger mit dem Bus fahren können.
Die Studierdenden in Innsbruck wurden vom Rektorat der Uni mit einer plötzlichen Verteilung ihrer Universität über die ganze Stadt konfrontiert. Auch wenn man sich eine Wohnung in Geiwi-Nähe gesucht hat, dann muss man jetzt plötzlich durch die ganze Stadt fahren und braucht dafür ein Öffi-Ticket. In dieser besonderen Situation finde ich es nur gerecht, wenn alle Studierenden Zugang zum ermäßigten Studi-Ticket bekommen.
Ich bin gerne bereit, zu diskutieren, ob auch Blinde billiger mit dem Bus fahren können sollen, und ich würde meinen: Ja. Einen Einkommensnachweis beim Kauf von Tickets vorlegen zu müssen, halte ich für erniedrigend. Öffentlicher Verkehr muss leistbar sein und trägt zur selbstbestimmten umweltfreundlichen Mobilität bei. Das gilt für Studierende genauso wie für Blinde.
Meint
Gebi Mair
Gemeinderat Die Grünen
Leserbrief von Manfred Kremsner in der NEUEN:
http://dieneue.at/epaper/epaper.htm?ausgabe=2007-01-30
Leserbrief von Gebi Mair in der NEUEN:
http://dieneue.at/epaper/epaper.htm?ausgabe=2007-01-31
gebi - 29. Jan, 09:22